H.Rudolf Becker

Making of

Die Familie Becker

ist mittlerweile in der 13.ten Generation in der 

Edelstein-Industrie im Raum Idar-Oberstein tätig. Die Familienchronik reicht nachweislich bis 1651 zurück, in ihr werden die ersten Vorfahren als Schleifer in Obertiefenbach bezeichnet. Aus Obertiefenbach und Hettstein entstand im Jahr 1909 der heutige Idar-Obersteiner Ortsteil Tiefenstein.

Johann Wilhelm Becker 

Bei Johann Wilhelm Becker findet man die Erwähnung seit 1705 in Idar, Thomas Becker verstarb in der Hauptstrasse 76. Das Haus Hauptstrasse 114-116 ist bereits 1848 im Katasteramt Idar-Oberstein eingetragen, als im Besitz von Schuch und Becker. Ein Kupferstich von Konrad Wiesner, der von 1821 bis 1847 lebte, zeigt bereits das Haus in dieser Zeit. Nette Details finden sich auch in dieser Chronik, so der Hinweis, dass Johann Philipp Becker im Jahr 11 der napoleonischen Zeitrechnung, nämlich 1802, seine Hochzeit feierte. 

Johann Carl Becker 

Mit Johann Carl Becker, auch Philipp's Carl genannt, beginnt ab 1860 der Handel mit Rohsteinen in Idar. Sein ältester Sohn Karl fand 1850 im Süden Brasiliens Achate und exportierte diese in die Heimat. Aus dieser Zeit datiert auch die Gründung der Firma Schuch und Becker. 2 weitere Söhne, Philipp und August, folgten Karl, sie begannen ab 1855 auch in Uruguay, in der Gegend um Artigas, Achate und Amethyste abzubauen. Insgesamt wanderten 6 der 8 Kinder von Johann Carl nach Brasilien aus.



Karl Becker soll 1861 auf der Platt in Dietzen, einem Stadtteil von Idar, den ersten Spieß-braten zubereitet haben! Die traditionelle Art des Spießbratens, der churrasco, wurde, wie hier zu sehen, im Ursprungsland noch bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts gepflegt, heutzutage verzichtet man auch dort auf die Zubereitung im Fell und bedient sich platz-sparender Lösungen bei der Auswahl der Feuerstelle. Philipp Becker ging 1860 zunächst nach Santa Cruz, Rio Grande do Sul in Brasilien und dann nach Salto in Uruguay, wo er auf dem Catalan, in der Gegend um Artigas, Achate und Amethyste abbaute und exportierte. 1879 findet man den Firmennamen Schuch, Becker und Becker, Sitz in Artigas, mit den Brüdern Philipp und August. Der Familienzweig August Becker ist auch unter dem Namen Stein-Becker bekannt.

Phillipp Rudolf Becker


Der Sohn von Philipp Becker, Philipp Rudolf Becker, ging 1860 im Alter von 2 Jahren mit den Eltern nach Brasilien und übernahm ab dem Ende des 19. Jahrhunderts die Geschäfte. Er war Mitbetreiber der ersten von Pferden gezogenen Straßenbahn in Salto und musste sich, da er als Staatenloser nach Idar zurückkehrte, in den 40er Jahren um seine Wiedereinbürgerung bemühen, was sich in zahlreichen Dokumenten des Familienarchivs nachlesen lässt.

Helmut Rudolf Becker

Sohn von Philipp Rudolf, folgte diesem in der Firmeninhaberschaft und gab der Firma ihren Namen. Er baute selber noch bis Ende der 70er Jahre in den Fundgebieten von Artigas/Uruguay die schönen dunkelblauen Amethyste ab, wie es auf diesem Foto - am rechten Rand des Grabungslochs stehend %u2013 zu sehen ist. Daneben importierte er Achate und hielt die damals üblichen Versteigerungen der Rohsteine ab.

Peter Becker


In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts übernahm der Sohn von Helmut Rudolf, Peter Becker, das Geschäft. Er erneuerte die, nach dem 2. Weltkrieg, brachliegenden, Beziehungen zu Uruguay und Brasilien, erweiterte das Warenangebot um Bergkristalle aus USA und Mineralien aus Mexiko und präsentiert heute zusammen mit Mechtild, ihrem Sohn Andreas, dem Enkel Anderson und der Enkelin Patricia, Waren aus den verschiedensten Edelsteinregionen. Der ältere Sohn, Philipp, lebt in Landshut/Niederbayern und handelt nebenberuflich mit Quarzen und Mineralien.

Neue Generation

Seit ein paar Jahren führt die junge Generation die Firma.